„Deutscher Bio-Markt schrumpft erstmals“ – „Discounter wollen ihre Bio-Kompetenz stärken“ – „Bei Bio zieht billig“: Diese Schlagzeilen zeigen, vor welchen Herausforderungen und not-wendigen Transformationen die Bio-Branche auf dem Lebensmittelmarkt steht. Die veränderten Preisstrukturen bei Rohwaren, Logistik und Energie sowie das veränderte Kaufverhalten bei Verbraucherinnen und Verbrauchern wirbeln die Branche durcheinander, die Marktanteile werden neu verteilt. „Bio ist nun überall“, sagte der Gründer von Alnatura Götz Rehn der Lebensmittelzeitung. Handelsmarken und Einstiegsbio sind auch aufgrund der hohen allgemeinen Preise weiterhin gefragt. Auf der anderen Seite bleibt eine nachhaltige und klimafreundliche Ernährung der wichtigste Ernährungstrend. Bio wird auch in Zukunft das Konzept für ein enkeltaugliches Landwirtschafts- und Ernährungssystem bleiben.
Bei den VI. Öko-Marketingtagen auf Schloss Kirchberg wollen wir der Frage nachgehen, welche Veränderungen notwendig sind, damit Bio und Nachhaltigkeit für Erzeuger und Händler weiterhin zukunftsfähig bleiben. Wie gelingt eine nachhaltige Transformation des Marktes, um den Anteil von Bio in allen Bereichen der Wertschöpfungskette zu halten und auszubauen? Können gleichzeitig alle Marktteilnehmer fair und ökologisch sowie ökonomisch erfolgreich arbeiten? Was benötigen Konsumentinnen und Konsumenten, damit sie beim Einkauf von Bio-Produkten ihre Wertevorstellungen wiederfinden?
Unter anderem diese Themen stehen in unseren Keynotes, Diskussionen und Workshops auf Schloss Kirchberg im Mittelpunkt. Gemeinsam mit namhaften Referierenden und Teilnehmen-den wollen wir uns austauschen, welche Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Transformation des Marktes und die Gestaltung eines nachhaltigen Ernährungssektors notwendig sind. Wir wollen überlegen, wie das Bio-Marketing der Zukunft aussehen muss, um erfolgreich zu sein. Wir lernen Best-practice Beispiele sowie Förderprogramme kennen und arbeiten in Workshops zusammen an Themen für die Kommunikation und die weitere Verankerung von Bio im Markt.
Zusätzlich zum Programm der eigentlichen Tagung am 8. und 9. November 2023 besteht die Möglichkeit, am 7. November an einem Vorprogramm zur Zukunft der Fleischerzeugung mit Blick auf biokonforme Haltung, ökologisch-tierschutzgerechte Schlachtung und klimafreundlicher Fleischerzeugung teilzunehmen. Dazu gehören spannende Impulse, inklusive neuester Forschungsergebnisse mit Blick auf ISO 14064 ff nach GREENHOUSE GAS PROTOKOLL, sowie Exkursionen und ein spannendes Abendprogramm. Eine weitere Exkursion zum Thema nachhaltige und klimaresiliente Fleischerzeugung schließt sich am 10. November für alle Interessierten an.
Wir befinden uns inmitten einer Zeitenwende: Die aktuellen weltweiten Krisen wirken sich nicht nur auf die globalen Agrarmärkte und die nationale Land- und Ernährungswirtschaft aus. Zunehmende Inflation, gefährdete Versorgungs- und Ernährungssicherheit sowie unsichere Rohstoffverfügbarkeit haben Folgen für alle Wirtschaftsbereiche. Mehr denn je wird deutlich, dass jetzt die Zeit zu handeln ist! Wir müssen den Klimawandel mit seinen Auswirkungen auf alle Lebensbereiche massiv bekämpfen und so weiteren Krisen vorbeugen. Eine klimafreundliche, sozial verträgliche und resiliente Wirtschaftsweise ist erforderlich, um den Herausforderungen der Zeit begegnen.